23. und 24.11.2010

24 11 2010

23.11.2010

San Juan gefällt mir nicht besonders, außerdem regnet es hier wie aus Eimern. Meine Hotelbetreiberin rennt die ganze Zeit fromme Lieder singend durch die Gegend und stopft mich mit meist recht leckerem Essen voll. Ganz nett aber auf Dauer doch etwas nervend. Hier tummelt sich auch fast alle Leute die ich unterwegs schon getroffen habe. Mir ist das inzwischen zuviel Rummel. Außerdem muss man zum Strand einen Shuttle nehmen, der wieder Geld kostet und außerdem ist man so sehr unflexibel. Bei Regen ist das nichts.

Also verbringe ich die Zeit damit mich auf den sechsten Grenzübergang vorzubereiten. Inzwischen schon fast Routine. Ich bekomme heisse Tipps wie ich am besten zur Grenze komme. Da ich noch zuviele Cordobas habe tausche ich einen Teil in US$ um. Außerdem gehe ich teuer westlich essen, anschließend gehe ich mir die Haare schneiden lassen und dann warte ich eigentlich nur noch, dass mir Inga über den Weg läuft. Irgendwann treffe ich sie dann. Sie will morgen abfahren. Wir verabreden uns für 19:00 Uhr. Inga kommt, teilt mir jedoch mit, dass sie aus Kostengründen, dann doch lieber noch in Nicaragua bleiben möchte. Oder ist es doch der Giggolo der sie hält? Keine Ahnung. Ich werde jedenfalls morgen Richtung Nicaragua aufbrechen, denn für einen weiteren Tag reichen meine Cordobas dann doch nicht mehr. Wir gehen noch was trinken, ich bin aber schon halb weg und der Rummel hier geht mir auch mehr und mehr auf den Kecks.

24.11.2010

So ich stehe pünktlich auf, gönne mir ein anständiges Frühstück, zahle brav mein Rechnungen und mache mich mit dem Chickenbus auf zum Grenzübergang Las Penitas. Der Grenzübergang ist der größte, denn die Interamerikana führt hier durch. Ein riesenaufgebot an Trucks, es ist dreckig, heiss und feucht. Überall gibt es Läden wo man was essen kann, ständig wird man von Geldwechselern, Taxifahrern, Busticketverkäufern und sonstigen Amigos angesprochen. Einen praktischen Helfer finde ich. Er gibt mir das Formblatt für den Grenzübergang und hilft mir. Wobei ich auch ohne seine Hilfe ganz gut zurecht komme. Dann muss man durch irgendwelche Tore, hundertmal seinen Pass vorzeigen. Hier ein Stempel, da ein Stempel, zwischendurch immer wieder Amigos die einem auf den Nerv gehen. Ich dachte schon, ich hätte die Immigrationsbehörde von Nicaragua hinter mir, doch ich muss noch mal irgendwo rein um einen Stempel zu erhaschen. In einer Bank im Niemandsland tausche ich dann meine letzten Cordobas in Colones. Nun reise ich mit Us$ und Colones. Die neue Währung ist mir unsympthatisch. Die kleinste Münze die ich bisher inb der Hand hatte war eine 500 Cordoba Münze. Die größte Note ein 10.000er Schein. Grauenvoll!

Bei der Ausreise lief alles glatt, wenn auch aufwändig. Vor der Costa Ricanischen Einreisebehörde stehen Verkäufer, die einem Bustickets verkaufen wollen. Diese seien wichtig, weil man ohne einen Weiterreisenachweis keinen Stempel bekommt. Ich habe aber gehört, dass dieser manchmqal garnicht erforderlich ist. Ich stelle mich in die Schlange, ohne Weiterreiseticket. Auf einem Schild wird ausdrücklich auf den Weiterreisenachweis verwiesen. Ich ignoriere dieses konsequent. Sonst muss ich mich halt nochmal mit einem Ticket anstellen. Ich bin an der Reihe. Die Grenzbeamtin stellt routiert die Frage nach dem Weiterreisenachweis. Ich gebe ihr zu verstehen, dass ich diesen nicht hätte, weil ich noch nicht genau weis über welche Route ich Costa Rica verlassen würde. Sie blättert durch meinen Pass und betrachtet jeden Stempel ganz genau. Sie fragt mich wie lange ich vorhätte mich in Costa Rica aufzuhalten. Ich sage nicht länger als fünzig Tage (max. Aufenthaltsdauer ohne Visum sind 90 Tage). Da die Konversation auf englisch erfolgte und es lat war, zwischen meinem Mund und ihren Ohren eine Scheibe war kommt es zu einem Kommunikationsproblem. Sie lächelt entspannt und sagt Okay. Ich schon ganz stolz denkend, na also, mit denen kann man doch alles prima regeln, nehme meinen Pass und lasse den nächsten ran. Folgenschwerer Fehler. Erst im Bus schaue ich in den Pass. Statt fiffty hat die gute Frau wohl fifteen verstanden und dies auch so eingetragen. Im Bus sitzt ein deutsches Päarchen, die morgen nach Deutschland zurückfliegen, sie haben 90 Tage erhalten. Sinn macht das nicht.

Aber als ich das sehe ist es zu spät. Costa Rica will mich nicht. Ich fahre weiter nach Liberia, von dort nehme ich gleich den nächsten Bus nach Playa Tamarindo. Im Hostel angekommen frage ich den Typen an der Rezeption. Er meinte, ich müsse ausreisen und wieder einreisen. Super, habe ich nicht vor. Oder ich müsse nach San José (Hauptstadt) und dort bei der Ausländerbehörde meine „Duldung“ verlängern. Habe ich auch nicht unbedingt vor. Mal sehen, so wie es aussieht werde ich Costa Rica dann schnell abhaken. Bin ich halt schneller in Panama und kann dort mehr Zeit verbringen. Das strapaziert auch meine Reisekasse nicht so sehr.

Aber ansonsten muss ich sagen. Man sieht den Unterschied wenn man nach Costa Rica hineinfäht, wesentlich westlicher, sehr schöne Landschaften und wesentlich sauberer als die restlichen Ränder die ich bisher bereist habe.



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